Judica Schön
Statement
In meiner künstlerischen Arbeit beschäftige ich mich mit Sinnlichkeit und Details in vertrauten Situationen aus dem täglichen Leben einer Person. Optische und haptische Qualitäten sind mir dabei wichtig, und besonders reizvoll ist für mich die Berührung, die Taktilität von Haut und wortwörtlicher Stofflichkeit.
Ich verstehe mich dabei selbst als Realist. Die Malerei ist meine bevorzugte, vorwiegende Ausdrucksform. Meine Motive sind meist intime, ausschnitthafte Szenen aus meinem Alltag und nächster Umgebung, die mich sinnlich inspirieren und ansprechen. In meinen Werken versuche ich dem Betrachter diese alltäglichen Augenblicke mit einer neuen, fragmentarischen Sicht näher zu bringen. Hierbei kann bei der Betrachtung der Werke jede Person etwas ganz Individuelles empfinden, eigene Erinnerungen, Erfahrungen und Gefühle werden bei ihm wachgerufen.
Meine Bilder habe ihren Ursprung in den Begegnungen mit Situationen des Alltags, die mich faszinieren. Die Fotografie als Medium gibt mir die Möglichkeit, diese flüchtigen Augenblicke für den Moment festzuhalten. Insbesondere interessieren mich dabei kleinste Aktionen von Händen, in wortwörtlichem Sinne „Handlungen“. Spannend sind dabei die verschiedenen Formen und Haltungen der Hände und die daraus entstehenden „Hand-Zeichen“.
Das Thema, mit dem ich mich dabei vorrangig beschäftige, ist die Sinnlichkeit. Mein Hauptinteresse liegt dabei auf Kleidung im Kontrast zum Inkarnat und der Form des Körpers. Besonders reizvoll ist dabei der Moment der Berührung von Haut und Stofflichkeit.
Die Schönheit ist ein weiteres, selbstverständliches Thema. So liegt es nahe, dass ich mich gerne mit Motiven junger Frauen beschäftige. Durch Brüche im scheinbar Perfekten entsteht für mich eine spannende, ästhetische Schönheit.
Ich möchte genau die flüchtigen, intimen und alltäglichen Momente feiern, die nahezu für jeden schon zur Routine geworden sind. Denn gerade in diesen Routinen stecken für mich Augenblicke von besonderer Konzentration, Sinnlichkeit, Schönheit und Aussagekraft. Diese versuche ich, bildnerisch wiederzugeben und in meinen Bildern festzuhalten.